Dienstagsgespräch
York Kautt
Soziologie visueller Kommunikation
Design – im weitesten Sinne als das vom Menschen Gestaltete – ist immer auch Ausdruck gesellschaftlicher Verhältnisse. Architektur, Landschaften, Konsumprodukte, Bilder, Filme und unzählige andere Artefakte werden in ihren visuellen Erscheinungsformen von sozialen Wirklichkeiten geprägt. Der Vortrag zeigt, wie die Soziologie diese Beziehungsgefüge entschlüsselt und einen spezifischen Beitrag zum Verständnis visueller Kulturen leisten kann. Die konzeptuellen Überlegungen werden an alltagskulturellen Beispielen verdeutlicht.
Über York Kautt
York Kautt (Dr. rer. pol.) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Gießen. Seine Forschungsschwerpunkte sind Kultur- und Medientheorie sowie empirische Kulturanalyse.
In seiner im Transcript-Verlag erschienenen Dissertation untersuchte er einen zentralen Bezugspunkt der moderner Mediengesellschaft – das Image:
Stars und Politiker — aber auch Unternehmen, Konsumprodukte und viele andere Identitäten — »haben« offenkundig ein Image. Trotz der Omnipräsenz dieses Alltagsbegriffs sowie der damit bezeichneten Phänomene fehlt es bislang an Untersuchungen, die die soziokulturelle Bedeutung und Funktion von Image aus genealogischer Perspektive in den Blick nehmen: Warum und wozu etabliert sich Image im 20. Jahrhundert als Element der Alltagskultur? Und wie lässt sich seine kommunikative Struktur näher bestimmen? Das Buch geht diesen Fragen in Bezug auf die Entwicklung der technischen Bildmedien und der modernen Werbung nach.
Momentan forscht er an einer „Soziologie visueller Kommunikation” mit der er sich auch während unserem Dienstagsgespräch beschäftigen wird.