Dienstagsgespräch
Esther Haase
Ein Einblick in ihre Welt der Fotografie
Besuch eines großen Talents an der FHWS
Mit viel Charme und Witz gibt die Fotografin Esther Haase den zahlreich erschienenen Gästen im Hörsaal der FHWS am vergangenen Dienstag einen Einblick in ihre Welt der Fotografie. Anhand von Interviews in einem für uns aufgenommenen Film führt sie ansprechend durch das Dienstagsgespräch und bietet die Chance für Nachfragen.
„Ich hab’ gedacht ich sterbe, aber ich habe es überlebt.“ – mit diesen Worten berichtet Esther Haase von einem Shooting auf einem Gletscher und die Zuhörenden können den Wind und das Eis beinahe schon auf der eigenen Haut fühlen. Es ist ihr wichtig sich immer wieder neu zu erfinden und herauszufordern. Um ihre Bilder so realistisch wie möglich erscheinen zu lassen ist sie dafür gern mittendrin im Geschehen und begegnet auch mal einem echten Löwen.
Seit 1993 ist Esther Haase international als selbstständige Fotografin tätig. Inspiriert von Größen wie Lindberg, Lartique und Newton hat sie ihren eigenen Stil gefunden der besonders durch Bewegung geprägt ist, die sie erfolgreich in ihren Fotos festhält. Mit einem einzelnen Bild kann man eine Geschichte erzählen und damit einen Film im Kopf auslösen. Ihren Stil bezeichnet sie selbst als „bewegt, inszeniert lebendig und emotional.“
Ihre Bilder sind trotz eindeutiger Inszenierung sehr spontan. Auch, wenn die Geschichte vorher im Kopf ausgedacht und sich mit Licht, Stimmung und Model auseinandergesetzt war, sagt sie, man kann nie ganz vorbereitet sein. Genau durch die überraschenden Gegebenheiten wird ein Foto laut ihr lebendig und spannend. Dazu versucht sie in Anlehnung an die analoge Fotografie alles in der Kamera einzustellen oder während des Shootings herzustellen, damit das Bild direkt so ist, wie sie es haben möchte. Ein Blitz ist brillant. Aber diese Brillanz möchte sie nicht für ihre Bilder. Sie zieht ein konstantes Licht vor und unterstützt mit Spiegeln. „Interessant ist das was man fühlt, wenn man ein Foto anschaut. Es ist langweilig, wenn man alles sieht.“
Um einen emotionalen Prozess des Fotografierens zu ermöglichen, schaut sie sich kaum Bilder bei Shootings selbst an. Dadurch vermeidet sie auch, dass Andere auf ihre Bilder Einfluss nehmen.
Mit einer „Alles jetzt, nichts später“ Moral geht sie an ihre Projekte heran und kann so sagen, dass es bisher noch nichts gegeben hat, das nicht umsetzbar war.
Danke an Esther Haase!