Dienstagsgespräch
Klaus Schwarzfischer
Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie
Von der „Moral der Gestalt“ zur Ästhetik der Gestalter.
Am 23. Juni hielt Klaus Schwarzfischer, Designer & Senior Researcher aus Regensburg, einen Gastvortrag an unserer Fakultät. Er ist Leiter der Sektion Design und Beirat in der Deutschen Gesellschaft für Semiotik (DGS) e.V. sowie Inhaber von INDUKT : Institut für System-Kommunikation und Design.
Seiner Meinung nach sollte man das gängige Verständnis von Design überdenken. Der „Design“-Begriff scheint ein Hochbegriff unserer Kultur zu sein. Die Meisten Produkte erhalten durch den Begriff „Design“ sozusagen einen „Premium-Produkt-Aufschlag“. Dies wird natürlich von jenen aufrecht erhalten, die davon profitieren.
Der Inbegriff von jedem Designprozess ist es, einen Ist-Wert in einen Soll-Wert zu transformieren. Hierfür nennt er einige Möglichkeiten und Lösungsansätze, denn auch die simpelste Handlung, wie zum Beispiel das Öffnen einer Flasche, ist ein Design-Problem.
Einen Teil seines Vortrages bildeten die Gestaltgesetze. Die Gestalt ist nicht einfach da, sondern etwas, was der Betrachter konstruiert, laut Schwarzfischer. Wenn ich einen Apfel erkennen will, setzen wir eine gewisse Vorkenntnis voraus.
Weiterhin behandelte er die Themen Attraktivität, Schönheit und Moral. Warum gibt es Ästhetische Erfahrung und wie funktioniert das Kernprinzip? Und gibt es Parallelen von Ästhetik zur Moral?