Ausstellung
Nasse Wege
Skizzen von Prof. Wolfgang Bäumer
Der Titel der Ausstellung „Nasse Wege“ verweist in mehrfacher Hinsicht auf die Ausstellungsobjekte: er benennt die Technik – das Aquarellieren, er deutet auf die Schnelligkeit ihrer Ausführung hin, und er bezieht sich auch auf die Reisen und die dabei fixierten Eindrücke. Wolfgang Bäumer hat über Jahrzehnte das Festhalten des Flüchtigen auf seinen Studienreisen geübt, immer skizzenhaft, oft in Form von Aquarellen. Die Ausstellung am Sanderheinrichsleitenweg zeigt über 100 Originale und vermittelt eindrücklich Bäumers sensiblen Blick und die Flüssigkeit seiner Handschrift.
Wolfgang Bäumer, 1936 in Berlin geboren, studierte Design an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und Münster. Ab 1963 arbeitete er in der Design-Abteilung der Bayer-Werke AG und anschließend als Chefdesigner im Stahlkonzern Klöckner in Duisburg. 1967 übernahm er die Leitung der Abteilung Grafik an der Städtischen Werkkunstschule Würzburg und wurde 1970 deren Direktor. 1971 wurde er Dekan des Fachbereichs Gestaltung an der neugegründeten Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt und erhielt 1974 die Berufung zum Professor für Design.
Schon 1963 entwickelte er erste experimentelle Bildzeichen mit elektronischen Techniken. Seine Vorliebe galt geometrischen Figuren und zwei- oder dreidimensionalen konstruktiven Kompositionen. Trotz seiner frühen Experimente mit digitalen Medien bevorzugte er immer den skizzenhaften Entwurf.
Zur Vernissage am 27. März konnte die Fakultät eine große Zahl von Gästen begrüssen. Prof. Wolfgang Bäumer ging in seiner Ansprache auf die omnipräsente Digitalisierung in der Gestaltung ein, forderte dabei die zahlreich anwesenden Studierenden auf, das Skizzieren und Zeichnen mit der Hand nicht zu vernachlässigen. Wichtig sei dabei eine lebendige Fingerfertigkeit, vergleichbar mit der von Musikern.