Werkstattgespräch:
Annika Grabold: Jenseits des Genies
4.11.24
Produktionsbedingungen in Kunst und Gestaltung
Annika Grabold arbeitet als Künstler*in, Kurator*in sowie Theoretiker*in und ist Mitgründer*in des Kollektivs Cake&Cash und beschäftigt sich mit der Frage nach Produktionsbedingungen junger Kunst.
Grabolds künstlerische Praxis erforscht mit fotografischen Mitteln Ästhetiken der Selbstverwirklichung und ihre Verstrickungen in neoliberale Ideologien. Auch poetische Auseinandersetzungen mit mentaler Gesundheit finden immer wieder ihren Platz in Grabolds fotografisch-installativer Praxis.
Grabolds theoretische Arbeit fokussiert sich wiederum, anknüpfend an die Frage nach der Selbstverwirklichung, auf eine queerfeministische Kritik an der Fixierung von Identität in westlichen Gesellschaften – und damit verbundene Herrschaftsformen.
Auch die Arbeit des Cake&Cash Collective versucht, einen Gegenentwurf zur gegenwärtigen Kunstproduktion zu erproben. Als feministisches Austausch- und Ausstellungsprojekt erarbeitet es im Rahmen der kollektiven Praxis safer Räume und Bühnen, fördert Vernetzung und versucht, den Diskurs um Klassismus im Kunstbetrieb eine Plattform zu geben.
Annika Grabold (*1995) studierte an der HfG Offenbach, der Estonian Academy of Arts in Tallinn, der Akademie der bildenden Künste Wien und der HFBK Hamburg. 2022 erhielt dey ihr Diplom mit Auszeichnung. Deren Arbeiten waren bisher in zahlreichen Ausstellungen in Deutschland und Europa zu sehen und wurden bereits mehrfach ausgezeichnet. 2020 gründete dey das Kollektiv Cake&Cash mit, das ebenfalls an verschiedenen Institutionen tätig war und Stipendien erhielt.
Grabold ist für das Wintersemester 2024/25 Lehrbeauftragte*r für Fotografie an der Fakultät Gestaltung Würzburg. 2022 war dey bereits Teil des internationalen Symposiums Taking Sides – Gestaltung und Kunst zwischen Autonomie und Einmischung (organisiert durch Dr. Judith-Frederike Popp & Prof. Johanna Diehl).