Design meets Plant Studies

Die Welt, die wir verlieren. Blühende Äcker und Wiesen

Keine Beschriftung

Auch in diesem Jahr bieten die THWS – Fakultät Gestaltung (Dr. Beatrice Barrois) und die Universität Würzburg – Lehrstuhl für Europäische Ethnologie und Empirische Kulturwissenschaften (Prof. Dr. Michaela Fenske) einen Herbstworkshop an. Sowohl Bachelor- als auch Masterstudierende sind herzlich willkommen. In dem Workshop geht es um unsere Beziehung zu Pflanzen im Zusammenhang mit den sogenannten Plant Studies. Bei Teilnahme erhält man ein Zertifikat, das sich als Engagement für den Umweltschutz gut im Lebenslauf macht.

Über Jahrtausende gewachsene Verflechtungen von Menschen und Pflanzen werden im Anthropozän gelöst. Dazu gehören die Verbindungen zu wilden Pflanzen in Äckern und an Feldrainen oder in Wiesen. Pflanzen wie Klatschmohn oder Kornrade siedeln auf Standorten, die vom Menschen gestaltet oder beeinflusst werden (Felder, Wegränder, Beete, Ödland) an. So leben sie in seiner Nähe und gehören zu seiner unmittelbaren Umwelt. Umfangreich war auch das menschliche Wissen über sie, die Qualitäten der Pflanzen als Heilpflanzen für Mensch und Tier. Menschen wussten auch, was Pflanzen anzeigen. Das Gedeihen der zarten Hungerblümchen wurde als Vorbote für schlechte Ernten und hungrige Mägen aufgefasst, da diese Pflanze im Besonderen auf nährstoffarmen, trockenen Böden gedeiht. Mit der Rationalisierung und Technisierung der Landwirtschaft sind insbesondere seit den 1970er Jahren beschleunigt tiefgreifende Veränderungen verbunden. Mit Blick auf Wildkräuter in Äckern und Wiesen bedeutete dies umfangreiche Reduktionen an Arten, dem Wissen über sie und der mit ihnen verbundenen Lebenswelt.

Der Herbstworkshop der Reihe „Anthropozän erzählen“ stellt diese Verflechtungsgeschichten in den Mittelpunkt. Anhand von ausgewählten Beispielen fragen wir danach, was mit bestimmten Pflanzen verlorengeht. Im Austausch mit anderen Wissenschaftler:innen, wie z.B. dem renommierten Botaniker Prof. Dr. Markus Riederer lernen wir biologische, in Auseinandersetzung mit populärer Überlieferung kulturelle Wissensbestände kennen. Theoretisch verortet sich der Kurs im Zusammenhang der Plant Studies. Ziel ist die Erarbeitung und Gestaltung neuer Erzählungen im Anthropozän.

Termine:
7. November 10.00-16.00 Uhr
8. November 10.00-13.00 Uhr
5. Dezember 10.00-16.00 Uhr
16. Januar 10.00-13.00 Uhr

Teilnahme begrenzt auf 16 Personen.

Ort: Raum 4 U6, Lehrstuhl für Europäische Ethnologie und Empirische Kulturwissenschaft, Hubland Süd

Anmeldungen bitte per email an: beatrice.barrois@thws.de