Die Virtuelle Stadt
Michaela Lautenschlager
https://www.michiinjapan.deMit unseren Smartphones begeben wir uns in der Stadt tagtäglich in eine digitale Welt, in der wir über Internetseiten und Applikationen auf Datensätze zugreifen und eigene digitale Daten hinterlassen – wenn wir mit Kreditkarte bezahlen,
uns ein Fahrrad leihen oder uns zum gewünschten Ziel navigieren lassen. Diese Datensätze können als digitale, virtuelle Spuren betrachtet werden, die ununterbrochen von Sendern zu Empfängern übertragen werden. Sie sind die digitalen Datenspuren unseres urbanen Lebens.
Betrachtet man diese Datenspuren gesamtheitlich als ein Konstrukt, entsteht ein theoretischer, neu konstruierter Raum, der die gesamte Erweiterung einer Stadt in den digitalen Raum umspannt. Die gestalterische Arbeit untersucht diesen Raum näher untersuchen und beschreibt ihn als „virtuelle Stadt“.
Ziel der Masterarbeit ist es, die Sinnhaftigkeit des Konzepts einer virtuellen Stadt theoretisch herauszuarbeiten und in der explorativen Visualisierung, Sonifizierung oder Physikalisierung passender Daten zu verdeutlichen.
Die Verknüpfung der zwei grundlegenden Komponenten – die physische Erweiterte Objekte und die virtuelle Stadt – unter Einbeziehung ihrer Verzweigungen, findet sich im Ausstellungskonzept in Form von vier Installationen wieder, die sie räumlich erfahrbar interpretieren. Sie machen gleichzeitig jeweils eine Art von zuvor beschriebener Datensatzkategorie erfahrbar und stehen für Anteile heutiger Städte: Handel und Tourismus, Infrastruktur, Baukultur und Kunst und Kultur. Anhand dieses Narrativs wurden Objekte gesucht, die eine Verbindung zwischen physischer Stadt, virtuellem Anteil und Betrachter:innen schaffen. Sie erzählen von alten und bekannten urbanen Anliegen und neuen Strukturen, einer hybriden Stadt.