
www typoorte. wo wie warum?
Typografie und Zeichensysteme 2
»Sieben typografische Arbeiten, DIN A0-Plakate und ein Magazin zu Lieblingsorten in Ihrem Würzburg 2019«
Struktur (wie schon im Winter kurz berichtet):
Wir werden in diesem Semester projektorientiert und in intensiven mehrtägigen »Summer School artigen Blöcken« zusammen arbeiten (es wird wunderbar, es ist Sommer, Sie sind viel draußen an/in Ihren Orten und erleben hautnah, wie Ihre Arbeiten zum Ort passen und entwickeln daraus herausragende Arbeiten), mit Wochen des selbständigen Bearbeitens in Ihrem Arbeitsraum (I.1.26) in den Phasen dazwischen. Besprechungstermine zwischendurch siehe Terminplan.
Vorspiel:
»Typografie heute benötigt mehr denn je eine Sehschule: Eine Schule höchster Sensibilität, Kenntnisse und Erkenntnisse über typographische Qualität. – Hörensagen allein genügt nicht. Die Last der Computer wiegt schwer dem professionellen Können entgegen … Hinter all den »überschallgeschwinden« und mikrominiaturisierten Erfindungen und Revolutionen steht der Mensch anachronistisch zurück: mit klobigen Händen, blickleeren Augen, stumpfen Sinnen. Er (be)greift nicht mehr, er puscht buttons, vor windows ohne Ausblick. Die Finger wachsen zusammen, nehmen die Form des Mausrückens an.« (KW)
Die Grundlagen Ihres ersten Semesters, die harte aber herzliche Schule des ersten Sehens, Kennenlernens von Formen, Normen, Charakteren und Typen, Gestaltungs- und Beurteilungskriterien u.v.m. werden jetzt im zweiten Semester überführt in die selbständige Anwendung bei unterschiedlichen Voraussetzungen und inhaltlichen Anforderungen.
Trainiert werden ebenso das typografische Detail, das Auge, die Hand, das Urteilsvermögen, wie auch die Variationen und Kombinationen von Möglichkeiten, immer (!) in der Verantwortung der Vermittlung von Information und der Pflege des betrachtenden Auges. – Visuelle Umweltverschmutzung gibt es genug …
Hauptspiel:
Sie finden und »BeSetzen« dann das ganze Semester Ihren Lieblingsort in Würzburg. Suchen Sie sich diesen nach Faszination, Interesse, emotionalem Bezug oder Verwandtschaften mit Inhalten aus, schauen Sie nach Details, Räumlichkeiten, Flächen und Bezüglichkeiten. Lernen Sie ihn wirklich kennen.
Bei einer gemeinsamen – von Ihnen zu organisierenden/zu planenden – Rundgang in Würzburg erfahren wir alle die Gründe Ihrer Wahl. Dieser Ort wird zum Objekt aller typographischen Begierden, die in diesem Semester auf Sie zukommen.
Sie werden diesen Ort zu insgesamt sieben Themen/Inhalte/Ziele und Zwecke untersuchen, die es dann typographisch mit Bezug zum »Ort«- und zum Bild vom »Ort« umzusetzen gilt.
Begleitend und helfend für die einzelnen Themen gilt es, anfangs kleine Rechercheaufgaben je Student zu bearbeiten und in Referat und Handout zu präsentieren.
Finale:
Abschluss: Präsentation und Ausstellung der »Ortsansichten und typografierten Aussagen« als völlig neu und individuell gesehene Orte auf dem BERGWERK auf DIN A0-Charts und in einem gemeinsamen Magazin »WAM #4«, das Sie entwickeln und je eigen gestalten, texten, realisieren. Dazu erstellen Sie eine gemeinsame Kursdokumentation über dieses Semester und Ihren Weg.
Ergänzt werden diese themenbezogenen Studienarbeiten durch Exkursionen:
- Leipziger Typotage: 10./11.(12.). Mai (inkludiert in den Kurs, Tickets bereits reserviert, da schnell ausgebucht)
- Schriftenfest nach Dresden, Mitte Juni, 2-tägig, fakultativ
(ich erzähle am ersten Tag davon und dem besonderen Programm dort)
getaktete Treffen (Die. 9 Uhr), Blockunterricht (Fr–So)
Termine siehe Einführungstag
Beginn und Einführung:
Erläuterungen und Festlegung der Recherchethemen, Terminblöcke und Formalitäten u.a. am
Dienstag 19. März 2019
10 Uhr, SHL, I.1.26