Master Design und Information
Aufbau
Generelle Struktur
Die Regelstudiendauer des Würzburger Mastermodells beträgt drei Semester. Das Lehrkonzept ist relativ offen. Es erlaubt Ihnen eine freie Einteilung und Planung, und das hat sich auf Grund der individuellen Themenstellung auch seit vielen Jahren bewährt. Die beiden Kernmodule („Projekt-Theorie“ und „Konzeptionelles Entwerfen“) orientieren sich grundsätzlich an Ihrem individuellen Projektvorhaben. Beide Kernmodule bilden in jedem Semester den Schwerpunkt Ihres Studiums. Begleitet wird die Arbeit am eigenen Thema durch ein wissenschaftliches Basis-Modul sowie durch entsprechende Aufbaumodule und durch ein breites Spektrum an interdisziplinären Wahlpflichtmodulen. So wird sichergestellt, dass die inhaltlich-konzeptionelle Durchdringung Ihres Vorhabens breit und fundiert erfolgt und dass Sie sich auch jenseits der klassischen Designausbildung qualifizieren.
Wissenschaft durch Design
Die Module „Projekt-Theorie“ und „Konzeptionelles Entwerfen“ bilden, wie bereits erwähnt, in allen drei Studienabschnitten den Kern Ihres Studiums. Eine Ausnahme gibt es im ersten Semester: Hier wird die individuelle Praxisphase im Modul „Konzeptionelles Entwerfen 1“ durch das „Designlabor“ ersetzt. Das „Designlabor“ dient der thematischen Orientierung, wird über das ganze Semester hinweg von einer Lehrperson betreut und findet in der Gruppe statt. Es hat zusätzlich den positiven Nebeneffekt für Studierende von anderen Hochschulen, potentielle Betreuer sowie die Labore und fakultätsinterne Strukturen rasch besser kennenzulernen.
In der „Projekt-Theorie“ besprechen und analysieren Sie Ihr Master-Thema umfassend und bestimmen erste Strukturen, Schwerpunkte und Richtungen. Gleichzeitig belegen Sie im ersten und/oder im zweiten Semester die Fächer des „Wissenschaftlichen Basis-Moduls“. So können Sie Aspekte aus Wissenschaftstheorie, Kulturtheorie und Kommunikationswissenschaft in Ihre projektbezogenen Überlegungen einfließen lassen.
Zusätzlich werden im Aufbau-Modul die Schwerpunkte „Aktuelle Praxis und Technologien“, „Medien- und Designanalyse“ sowie „Strategische Kommunikation“ angeboten.
Fragestellungen aus Theorie und Wissenschaft verstehen wir nicht nur als unvermeidliche, begleitende Notwendigkeit: Sie gehören zu einer integrativen Auseinandersetzung mit Ihrem Projektvorhaben, denn sie helfen Ihnen beim Aufbau einer weiterführenden, kritischen und wissenschaftlich fundierten Argumentationsleistung.
Interdisziplinärer Austausch
Ein wesentliches Merkmal, das unser Würzburger Mastermodell von vergleichbaren Studienangeboten anderer Hochschulen unterscheidet, ist das „Interdisziplinäre Wahlpflichtmodul“. Es fließt relativ stark in die Gesamtbewertung Ihrer Studienleistungen ein. Abhängig von Ihrem Projektvorhaben, besuchen Sie durchschnittlich vier unterschiedliche Lehrveranstaltungen an anderen Fakultäten und Hochschulen; Sie können auch Studienangebote nicht-hochschulischer wissenschaftlicher Institute wahrnehmen. Damit verschaffen Sie sich eine tiefgehende, fundierte Expertise für Ihr Projekt. Die inhaltliche Ausrichtung treffen Sie selbst. Der intensive Austausch mit Expertinnen und Experten anderer Themenfelder wird Ihre Sicht auf das eigene Tun ändern oder verstärken. Aus Erfahrung können wir sagen: Es wird die substanzielle Qualität Ihres Vorhabens enorm verbessern.
Am Ende etwas Neues
Parallel zum dritten Semester melden Sie sich zur Masterarbeit an. Dieses Modul besteht aus der schriftlichen Ausarbeitung („Masterarbeit/These“) und beleuchtet Ihr praktisches Ergebnis („Masterprojekt“) in wissenschaftlicher Form. Beide Ergebnisse stellen Sie den Prüfern am Semesterende im Rahmen einer fakultätsöffentlichen Präsentation vor und verteidigen sie.
Die Bearbeitung eines einzigen Themas über die gesamte Dauer Ihres Studiums ist in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung. Sie lernen sich thematisch und strukturell zu fokussieren, um die geforderte inhaltliche Tiefe zu erreichen. Sie erkennen die Notwendigkeit einer richtigen und sorgfältigen Planung. Die zeitlichen Freiräume können Sie für gestalterische Experimente nutzen – und möglicherweise auch für das Entdecken bislang unbekannter Fragen und Antworten. So entstehen gestalterische Beiträge, die inhaltlich und formal weiterführend, problemdefinierend oder auch problemlösend sind. Sie besetzen im transdisziplinären Diskurs eine neue Rolle, die Sie und Ihr Tun künftig anders positionieren wird.