Muzungu

Selma Olbort

selma.olbort@posteo.de
Selma Olbort

„Solange wir denken können, ist Afrika für uns ein armer, hilfsbedürftiger Kontinent. Ständige Entwicklungshilfe zu leisten, gehört für Menschen des Westens schon zum guten Ton.
Tatsächlich verweigern wir Afrika die Möglichkeit, ein selbstverwalteter und selbstbestimmter Kontinent zu sein. Wir wollen die Menschen dort erziehen.

Die Länder der Ersten Welt sind Teil des Problems des Hungers und der Armut in Afrika. Man muss die Bevormundung, das Mitleid und die Doppelmoral des Westens am eigenen Leib spüren. Erst dann kann sich etwas verändern.

Um dieses Bewusstsein zu schaffen, wurde das Spielkonzept von „Muzungu“ entwickelt. Es spiegelt die Realität Afrikas und des Westens wider. Vordefinierte Rollen geben klare Regeln und setzen Grenzen. Schwierigkeiten können nicht wie im echten Leben wegdiskutiert oder ignoriert werden. Auch Empathie ist in diesem Spiel wenig hilfreich. In der Rolle fiktiver afrikanischer Länder versuchen die Spieler eine Maslowsche Bedürfnispyramide zu erklimmen. Wer erfolgreich ist (und warum) hat mit Taktik weniger zu tun als mit Glück. Schlechte Voraussetzungen bedeuten einen härteren Kampf. Hinzu kommt, dass ein westlicher Boss ihnen bei ihrem Aufstieg ständig Steine in den Weg legt. Dieses Gefühl selbst in der Opferrolle zu sein, kann Augen öffnen.“

Selma Olbort
Selma Olbort
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