Die Frau als Thema
Charlotte Strobel
charlotte.strobel@study.thws.deIn der Vergangenheit spielte die Frau keine aktive Rolle in der bildenden Kunst. Sie diente männlichen Künstlern als Muse und Aktmodell. Daher ist nicht verwunderlich, dass die meisten Frauen in Gemälden von Männern gemalt wurden. Das dargestellte Frauenbild bedient sich dementsprechend auch einer puren Männerfantasie. Die reine Darstellung von weiblicher Nacktheit als solche galt als obszön und ist kaum bis nicht vorzufinden. Dort, wo weibliche Nacktheit dennoch zu sehen ist, musste sie von den Künstlern begründet, gerahmt und gerechtfertigt werden. Dies wurde erreicht, indem sie die Werke in den Kontext von Mythologie, Religion oder Prostitution setzten. Darstellungen von Frauen – insbesondere im Hinblick auf weibliche Nacktheit – hatten sich immer einem künstlerischen, ästhetischen, bildenden oder sonstigem Zweck für die männlichen Maler unterzuordnen. Die Identität der dargestellten Frauen spielte schlicht keine Rolle und sie wurden oft auf ihre idealisierten Körperbilder reduziert. Meine Fotografien stellen betreffende Werke nach, stellen aber die weibliche Nacktheit als solche dar und sprechen den Frauen ihre Identität nicht ab.