Rodyna
Julia Grasmann
julia.grasmann@study.thws.deRodyna
Fotografische Serie, Ausstellung, Buch
Rodyna, ein Wort mit zwei Bedeutungen. Während sich das Wort aus dem Ukrainischen am ehesten mit „Familie“ übersetzen lässt, trägt es im Russischen die Bedeutung „Heimat“. Ihre Familie hat Olena noch, ihre Heimat wurde ihr mit dem Ausbruch des Russisch-Ukrainischen Angriffskriegs genommen. Seit März 2022 lebt sie nun gemeinsam mit ihren drei Söhnen Volodomyr, Yevgeniy und Vitaliy in der ehemaligen Hausmeisterwohnung meiner alten Schule in Amorbach. Im Zuge meines Projekts durfte ich die vier kennenlernen und sie durch ihren Alltag hier in Deutschland begleiten. Meine Erfahrungen und Eindrücke sammelte ich schließlich in einem dokumentarfotografischen Buch, mit dem Titel „RODYNA“. Dabei war es mir im Besonderen wichtig, mit den Bildern nicht nur die Impressionen einer neutralen, distanzierten Position wiederzugeben, sondern auch die tieferliegenden Emotionen und Belange der einzelnen Familienmitglieder einzufangen und dabei eine Balance zwischen Nähe und Distanz zu finden, um eine Arbeit zu schaffen, die sowohl die beobachtende Perspektive als auch die Teilhabe einfängt – ohne dabei ins Voyeuristische vorzudringen und ihre Privatsphäre zu verletzen.
Entstanden im Kurs „Open Class: Sampling, Identität, Aneignung“