Dienstagsgespräch
Eva Schöffmann-Davidov
Selbstständige Illustratorin aus Leidenschaft
Traumberuf Kinderbuchillustrator – Kreative im Irrenhaus des Verlagsweses
Diese Woche konnten wir Eva Schöffmann-Davidov in unserer FH begrüßen. Sie ist selbstständige Illustratorin aus Leidenschaft. Sie lebt und liebt ihren Beruf in allen Lebenslagen. Kerninhalte ihres Vortrages waren die Hürden, die einen angehenden Illustrator auf seinem Weg erwarten.
Eigentlich wollte Eva Schöffmann-Davidov Modedesignerin werden. Da sie damals aber zu wenig Ehrgeiz für eine Schneiderlehre aufbrachte, studierte sie Grafikdesign an der Fachhochschule Augsburg. Zu ihren Steckenpferden zählten dort die Bereiche Trickfilm, Illustration und Porzellanmalerei. Nach ihrem Diplom spielte sie auch mit dem Gedanken in die Werbung zu gehen. Die Agentur und sie selbst erkannten jedoch schnell, dass ihre wahre Begabung in der Illustration und vor allem in der Kinderbuchillustration liegt. Mittlerweile illustriert sie seit 16 Jahren Kinderbücher. Neben eigenen Geschichten, illustriert Sie Bücher von bekannten Autoren wie Christine Nöstlinger, Mirjam Pressler oder Kerstin Gier und vielen unbekannten, aber tollen Autoren, wie Antje Herden. Ihre Coverillustrationen wurden mehrfach ausgezeichnet und als Bildlizenzen in 18 Länder verkauft.
Zu Ihren Auftraggebern zählen Beltz und Gelberg, Gerstenberg, Hanser, Tulipan, Oetinger, s.Fischer, Carlsen, uvm.
Nach mehreren Jahren als Dozentin für Illustration und Gestaltung in Augsburg, tüftelt Sie zur Zeit an einer “Alles was uns Spaß macht” Agentur, die Sie mit Freunden und Kollegen 2015 gegründet hat. Eva Schöffmann-Davidov lebt mit Mann, Sohn und den Kaninchen Jossele und Peter Hase in Augsburg.
Aller Anfang ist schwer. Erst recht der eines Illustratoren. Sie berichtete von Etiketten-Gestaltung für Whiskyflaschen bis hin zu Buchillustrationen unter Pseudonymen, da sie sich mit bestimmten Aufträgen einfach nicht identifizieren konnte. Aber zu Beginn einer jeden großen Karriere müssen auch unbeliebte Aufträge angenommen werden. Und wenn man es dann einmal geschafft hat, für namhafte Verlage Spitzentitel illustrieren zu dürfen, kommen erst die wirklich großen Hürden. Unvollständige oder falsche Briefings, übereifrige Marketingabteilungen, Lektoren, die ständig ihre Meinung ändern und zu guter Letzt auch hier eine bescheidene Vergütung. Dennoch lohnt es sich. Man muss nur gut verhandeln können. Sie berichtete von vielen Rückschlägen und erfolglosen Arbeiten, dennoch spürte man ihre Leidenschaft und Hingabe für ihren Beruf. Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals bei Eva Schöffmann-Davidov für ihren informativen und ehrlichen Vortrag und hoffen sie bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen.