Frauenhasserin – Internalisierte Misogynie bei Frauen
Agnes Zurwesten
Agnes Zurwesten hat sich einem Thema gewidmet, das in seiner Komplexität in der Öffentlichkeit nur sehr schwerfällig reflektiert wird, da hier eine eindeutige Position immer die moralische Gegenposition provoziert. Es geht um internalisierte Misogynie, um Frauenhass. Der Aspekt der Auseinandersetzung mit der Ausgrenzung kulturell determinierter und damit normierter Motive dessen, was eine Frau wäre, wie sie zu sein hätte, war die Leitlinie der Bachelorarbeit von Agnes Zurwesten. Diese typischen Attribute von Weiblichkeit und dem gesellschaftlichen Bild einer Frau führt in der Folge auch zu der Ausgrenzung dieser Aspekte durch die Frauen selbst und führt zu tief liegenden Fragen der eigenen Identität, dem Selbstverständnis, dem Verhalten und der Emotionalität.
Das Projekt behandelt dieses anspruchsvolle Thema sehr offen, auch mit einer Offenheit der Macherin selbst. Es ist einer Anordnung verschiedener Positionen und Blickwinkel. Teilweise mit einer bitteren, teilweise mit einer ironischen Note. Dabei war es ein kluger Schritt, dem Kompendium auch gestalterische Arbeiten anderer Frauen beizugeben. Damit entstand ein Querschnitt der Betrachtung zu einem Thema, das gerade durch seine Vielschichtigkeit wenigstens hier einen konstruktiven Raum zur Auseinandersetzung erhält.