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Prof. Judith Glaser

Würzburg 2.0

Smart, smarter, Smart City?

Im Laufe der Jahrtausende haben sich Städte zu den vielleicht komplexesten Strukturen entwickelt, die je von Menschen geschaffen wurden. Die Vereinten Nationen prognostizieren, dass bis 2050 bis zu 68 Prozent der Weltbevölkerung in städtischen Gebieten leben werden. Herbert Girardet empfiehlt, Städte als Superorganismen zu verstehen, die das Leben im kollektiven Sinne verkörpern. Ihre Strukturen und Prozesse sind vielfältig und auf verschiedenen Ebenen miteinander verflochten. 

Gleichzeitig wirkt sich die fortschreitende Digitalisierung auch auf die Städte aus. Das Forschungsfeld HCI (Human-Machine Interaction) untersucht intelligente, nachhaltige und vernetzte urbane Umgebungen. Mittels Netzwerken aus mobilen Geräten, Sensoren, Aktoren und intelligenten Algorithmen werden Stadtdaten in Echtzeit gesammelt und analysiert. Die Vision der „Smart City“ – effizient und nachhaltig. Aber reicht das aus?

Rein technologische Ansätze scheitern meist daran, dass die spezifischen Bedürfnisse der Stadt und ihrer Bewohner*innen außer Acht gelassen werden. Städte sind mehr als physische Räume oder geografische Behälter für soziale und technologische Phänomene. Es geht auch um die Identität einer Stadt, um bedeutungsvolle Schnittmengen von Menschen, Orten, Geschichten, Zielen und „smarten“ Technologien.

Mit diesem Blick – wollen wir auf Würzburg schauen. Würzburg als Stadt in Unterfranken, zwischen Weinbergen, als wichtiger Schul- und Universitätsstandort u.v.m. Würzburg, als fein abgestimmte psycho-geografische Einheit, die die Wahrnehmung, das psychologische Erleben und das Verhalten ihrer Bewohner beeinflusst. Wie erleben Bewohner*innen Würzburg? Wie können Gestalter*innen und Bewohner*innen das Erleben formen? Welchen Beitrag können „smarte“ Technologie für Stadtleben und Identität in Würzburgs bereithalten? 

Im Projekt Würzburg 2.0 wollen wir dem Leben in Würzburg nachspüren. Wechselwirkungen und Interaktionen zwischen Menschen, Orten, Geschichten, Zwecken und Technologien explorieren und sichtbar machen, um anschließend ausgehend von Richard Rogers Ideal einer Stadt als “Wiege der Zivilisation, Motor der Kultur und Inspiration für Gemeinschaft und Bürgerschaft” neue Schnittstellen zu gestalten, die die Identität Würzburgs nicht nur berücksichtigen sondern auch formen. 

Fragen werden gerne am Montag 13.3.23 beantwortet, 9:00 – 10:00 Uhr
https://hu-berlin.zoom.us/j/5688977353

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Over the centuries, cities have evolved into perhaps the most complex structures ever created by humans. The United Nations predicts that up to 68 percent of the world’s population will live in urban areas by 2050. Herbert Girardet proposes thinking of cities as superorganisms that embody life in a collective sense. Their structures and processes are diverse and intertwined at different levels. 

At the same time, advancing digitalization is also impacting cities. The research field HCI (Human-Machine Interaction) investigates intelligent, sustainable and networked urban environments. Using networks of mobile devices, sensors, actuators and intelligent algorithms, urban data is collected and analyzed in real time. The vision “Smart City” – efficient and sustainable. But is that enough?

Purely technological approaches usually fail because the specific needs of the city and its inhabitants are ignored. Cities are more than physical spaces or geographical containers for social and technological phenomena. It is about the identity of a city, about meaningful intersections of people, places, stories, purposes and “smart” technologies.

With this view – we want to look at Würzburg. Würzburg as a city in Lower Franconia, between vineyards, as an important school and university location and much more. Würzburg, as a finely tuned psycho-geographical unit, which influences the perception, the psychological experience and the behavior of its inhabitants. How do residents experience Würzburg? How can designers and residents shape the experience? What contribution can “smart” technology make to urban life and identity in Würzburg? 

In the Würzburg 2.0 project, we want to trace living in Würzburg. We want to explore and visualize interactions and intersections between people, places, (hi)stories, purposes and technologies in order to design new interfaces that not only take into account but also shape Würzburg’s identity, based on Richard Roger’s ideal of a city as “cradle of civilization, engine of culture and inspiration for community and citizenship”.

Zoom 9:00 – 10:00 Uhr
https://hu-berlin.zoom.us/j/5688977353

Module:

: Vertiefende Projektarbeit 1
: Projektarbeit 1
: Vertiefende Projektarbeit 2
: Projektarbeit 2
: Vertiefende Projektarbeit 3

Teilmodule:

Design Projekt, Focus Project
Graphic Design, 3D-Gestaltung

Prof. Judith Glaser

4. - 7. Semester

Tuesday
14:15 - 17:30
Raum: I.0.6

open for non-german-speaking students